Den Lucky Punch setzen - OHKOs im Pokémon Sammelkartenspiel

Ole
Written By OleApr 15, 2014

Noch knapp drei Wochen bis zur Deutschen Meisterschaft! Spieler in ganz Deutschland suchen nach Ideen, trainieren den Kampf, arbeiten und feilen an ihren Decks, um Perfektion zu erreichen. Wer noch nicht angefangen hat oder bisher einfach keine guten Einfälle hatte, sollte sich von diesem Artikel inspirieren lassen. Ich verspreche allen Lesern eine Schatzkiste voller Ideen rund ums aktuelle Format. Der Schwerpunkt dieses Artikels liegt auf den sogenannten "OHKOs" - auf geht's!

Die Theorie hinter OHKOs

Pokémon mit einem Schlag zu besiegen - dafür steht OHKO als Abkürzung für das englische "One Hit Knock Out". In der laufenden Saison haben OHKOs mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Eine zentrale strategische Frage in der Vorbereitung zum Deckbau lautet: Welche Pokémon schaffen OHKOs? Und wenn man tiefer gehen will: Welchen Aufwand muss man betreiben, um den OHKO zu erreichen?

In dieser Saison spielen OHKOs deshalb eine besondere Rolle, da es immer mehr Möglichkeiten gibt, diese zu erreichen. Für kaum ein Deck ist es momentan unmöglich, 180 Schadenspunkte in einer Runde zuzufügen und somit ein Pokémon-EX zu besiegen. Um diese 180 Schadenspunkte - eine magische Zahl - drehen sich die theoretischen Betrachtungen in diesem Artikel. Auch wenn die neuen Mega-Pokémon mit ihren hohen KP mittlerweile sogar die 200er-Marke gesprengt haben, sind sie bisher nur äußerst selten anzutreffen und somit vorerst zu vernachlässigen.

Dieser Artikel soll die verschiedenen Wege zum OHKO vorstellen und bewerten. Das Inhaltsverzeichnis beinhaltet Links zu den jeweiligen Unterkapiteln.

Inhalt

1- und 2-Energy Hitter

Zu Beginn dieses Abschnitts geht es um Pokémon, die aus eigener Kraft keine OHKOs schaffen können und somit Hilfsmittel dafür benötigen. Zu diesen Hilfsmitteln zählen Pokémon- und Trainerkarten, jedoch nicht die jeweilige Schwäche, Ability oder sonstige Eigenschaft eines gegnerischen Pokémon. Diese sollten natürlich unbedingt an späterer Stelle einberechnet werden.

Welche Pokémon kommen für die Betrachtung infrage? Hierbei sollte der Aufwand bewertet werden, der betrieben werden muss, um das Pokémon angriffsbereit zu machen. Insbesondere solche Pokémon, die sich mit einer oder höchstens zwei Energiekarten (auch Double Colorless Energy) aufbauen lassen, eignen sich gut für einfache OHKOs. Basis-Pokémon sind dabei nochmal von entwickelten Pokémon zu unterscheiden, ebenso Pokémon-EX von Non-EX Attackern. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die wichtigsten Vertreter ihres Fachs:

Pokémon-EX (Basis-Pokémon): Yveltal-EX, Mewtwo-EX, Landorus-EX, Cobalion-EX, Thundurus-EX, Deoxys-EX, Tornadus-EX DEX, Palkia-EX, Victini-EX, Shaymin-EX

Non-EX Attacker (Basis-Pokémon): Bouffalant DRX, Kyurem PLF, Absol PLF, Zekrom PLF, Sigilyph DRX, Suicune PLB, Sawk PLB, Cobalion LTR, Tropius PLB, Trubbish PLS65

Entwickelte Pokémon: Flareon PLF, Leafeon PLF, Lucario PLS78, Garchomp DRX90, Empoleon DEX, Zoroark DEX, Zebstrika NXD, Accelgor DEX, Trevenant XY, Weavile PLF, Raichu XY

Die Liste berücksichtigt ausdrücklich nicht, ob das Pokémon theoretisch überhaupt 180 Schadenspunkte zusammenbringen könnte, sondern bezieht sich ausschließlich auf die Energiekosten, die mit einer oder maximal zwei Energiekarten bezahlt sein sollen.

Die meisten oben genannten Pokémon sind auf Turnieren regelmäßig in Decks der Spieler anzutreffen. Thundurus-EX, Deoxys-EX, Kyurem PLF und Absol PLF findet man häufig in Plasma-Decks, ebenso wie Palkia-EX. Mewtwo-EX, Landorus-EX und Tornadus-EX sind typische "Big Basics", die gerne mit Garbodor gespielt werden. Auch Cobalion-EX, Cobalion NVI und Bouffalant DRX werden mit diesen zusammen gespielt. Bouffalant kommt aber auch in Finsternis-Decks zusammen mit Darkrai-EX und dem neuen Yveltal-EX vor. Trevenant / Accelgor ist ein eigenständiges Deck, ebenso wie "Tool Drop"-Trubbish, Garchomp- oder Empoleon-Listen. Die Evoli-Entwicklungen dienen häufig als zusätzliche Angreifer, weil sie nur farblose Energien benötigen. Sigilyph und Suicune sind eher als Blocker bekannt, können aber auch mit wenig Aufwand angreifen.

Hilfsmittel für OHKOs

Die Anzahl der Hilfsmittel ist zwar begrenzt im Vergleich zu den möglichen Angreifern. Da jedoch so gut wie jede Möglichkeit und Idee genutzt wird, kommen trotzdem viele Optionen zusammen, die hier betrachtet werden.

Muscle Band / Dark Claw / Silver Bangle

Mit Silver Bangle, Dark Claw und dem neuen Muscle Band hat man beim Deckbau drei Tools zur Verfügung, mit denen man seine Angriffe aufstocken kann. Muscle Band ist hierbei der Allrounder: er kann an jedes Pokémon angelegt werden und fügt auch jedem gegnerischen Pokémon sicher 20 zusätzliche Schadenspunkte zu. Anders verhält es sich mit Dark Claw und Silver Bangle, die nur unter Bedingungen nützlich sind. Während Dark Claw klar von Muscle Band abgelöst wurde, ist Silver Bangle im Kampf "Non-EX vs EX" weiterhin eine Option.

Muscle Band hilft nicht nur, aber vor allem den Pokémon-EX, die vorher nicht von Silver Bangle oder Dark Claw profitieren konnten. Hervorzuheben sind Thundurus-EX und Landorus-EX, deren günstige Angriffe nun schon sehr viel Schaden zufügen können. Außerdem ist die Karte interessant für Lugia-EX und Genesect-EX, die zwar beide keine günstigen Angriffe haben, dafür aber gewaltig austeilen können. Auch Palkia-EX profitiert von Muscle Band, da es das flexibelste Dragon-Pokémon ist, welches sich einfach aufbauen lässt und nun auch viel Schaden zufügen kann.

Silver Bangle gibt es seit Erscheinen von Plasma Blast zu Beginn dieser Saison. Jedes Non-EX Pokémon kann Silver Bangle nutzen, um mit den großen Pokémon-EX mitzuhalten. Kyurem PLF schafft nun mit vergleichsweise wenig Aufwand die 180 Schadenspunkte. Auch Empoleon, Flareon, Bouffalant und Absol sind gut dabei.

Hypnotoxic Laser / Virbank City Gym

Die Kombination von Hypnotoxic Laser und Virbank City Gym ist bereits fest im Format verankert. Lange gab es außer Virbank City Gym nur Tropical Beach als sinnvolles Stadion, um dagegen anzukämpfen. Mittlerweile gibt es noch einige andere, aber um Stadium Wars soll es in einem späteren Artikel gehen.

Der Hypnotoxic Laser vergiftet ein gegnerisches Pokémon und Virbank City Gym erhöht den durch Gift zugefügten Schaden auf 30 Schadenspunkte. Zusätzlich kann das gegnerische Pokémon auch schlafend gemacht werden, wenn man beim Münzwurf "Kopf" trifft. Für die Betrachtung ist hier aber nur der Schaden interessant, da es ohnehin um OHKOs geht.

Um die Kombination wirkungsvoll einsetzen zu können, sollte man fünf bis sieben Slots im Deck einplanen: drei bis vier Hypnotoxic Laser und zwei Virbank City Gym. Er kann auch früh im Spiel eingesetzt werden, um gegnerische Pokémon für einen späteren OHKO "aufzuweichen". Anders als die frühere PlusPower, mit welcher der Laser manchmal verglichen wird, lässt sich der Schaden durch mehrfache Benutzung zur gleichen Zeit zwar nicht erhöhen - dafür bleibt der Gift-Zustand bestehen und wird weiterhin Schaden zufügen.

Einige Karten verhindern Spezielle Zustände und machen den Hypnotoxic Laser dementsprechend nutzlos. Dazu zählen vor allem Virizion-EX und Slurpuff XY mit ihren jeweiligen Abilities. Ein Genesect- oder Feen-Deck mit dem Hypnotoxic Laser zu bekämpfen macht deshalb nur in Kombination mit Garbodor Sinn, um die Abilities auszuschalten. Das erfolgreiche Darkrai-EX/Garbodor Deck erreicht nicht nur das, sondern kann dank Sableye außerdem Hypnotoxic Laser und Virbank City Gym (über Dowsing Machine) beliebig oft zurückholen.

Iris

Wer seine Gegner gerne mit OHKOs aus dem Nichts überraschen möchte, sollte sich Iris genauer ansehen. Die Supporter-Karte erhöht den im aktuellen Zug zugefügten Schaden um 10 Schadenspunkte für jeden Preis, den der Gegner bereits genommen hat. Das lohnt sich dementsprechend vor allem spät im Spiel: vier oder fünf genommene Preise bedeuten 40 bzw. 50 zusätzliche Schadenspunkte. Für den Gegner ist es schwierig, sich darauf vorzubereiten. Lediglich ein gezielt eingesetzter N kann einigermaßen gut verhindern, dass sich Iris einsatzbereit auf der eigenen Hand befindet. Preise nicht zu nehmen bzw. für später aufzuheben macht im aktuellen Format nur für die wenigsten Decks Sinn - Dusknoir kommt einem hier wegen seiner Ability in den Sinn. Iris ist oftmals spielentscheidend, weil es momentan in vielen Spielen nur um wenige Schadenspunkte geht, die dem einen oder anderen Spieler zum Sieg fehlen. Wer in seinem Deck Iris gemeinsam mit Professor Juniper oder Professor Sycamore spielt wird allerdings feststellen, dass es oftmals nicht einfach ist, die Karte bis zum Ende des Spiels im Deck zu behalten. In ferner Zukunft könnte das "Pal Pad" helfen, abgelegte Supporter zurückzuholen.

Deoxys-EX

Deoxys-EX ist wegen seiner Ability aus Plasma-Decks nicht wegzudenken. Jedes Team Plasma Pokémon fügt mit seinen Angriffen 10 zusätzliche Schadenspunkte zu. Mehrere Deoxys-EX bedeuten hierbei auch mehrfache Erhöhung, sodass bis zu 40 zusätzliche Schadenspunkte erreicht werden können. Thundurus-EX macht dann nicht mehr nur 30, sondern beachtliche 70 Schaden. Kyurem PLF schafft es mit Blizzard Burn auf 160 Schadenspunkte, ebenso Lugia-EX. Beiden fehlt dann nur noch ein Muscle Band zum sicheren OHKO. Deoxys-EX kann seinen eigenen Angriff allerdings nicht verstärken. Dieser ist vor allem gegen Mewtwo-EX, Keldeo-EX und Yveltal-EX gut einsetzbar. Deoxys-EX ins Spiel zu bringen ist einfach: ein Team Plasma Ball genügt. Allerdings legt man sich mit jedem Deoxys-EX ein zusätzliches Pokémon auf die Bank, welches Platz für Angreifer wegnimmt. Man muss sich demnach gut überlegen, in welchen Situationen man wieviele Deoxys-EX braucht.

Aerodactyl DEX

Der Fossil-Vogel ist "Deoxys-EX für Arme" oder "für jedermann", wenn man so will. Ein bisschen unfair sind die Formulierungen schon, da Aerodactyl zuerst da war. Seine Ability unterstützt die Angriffe aller Pokémon mit 10 zusätzlichen Schadenspunkten. Allerdings ist es deutlich schwieriger, Aerodactyl ins Spiel zu bekommen. Old Amber Aerodactyl ist die passende Fossil-Trainerkarte, die aus den untersten sieben Deckkarten ein Aerodactyl suchen und auf die Bank legen kann. Im Zusammenspiel mit der Supporter-Karte Caitlin kann man diese Methode zwar perfektionieren. Allerdings rechtfertigt das Ergebnis nur selten den dafür betriebenen Aufwand. Vier Aerodactyl sind aus Gründen der Wahrscheinlichkeitsrechnung Pflicht - hinzu kommen vier Old Amber, die anders als Team Plasma Ball keine andere Wirkung haben und teilweise fehlschlagen. Die Stadionkarte Twist Mountain ist ebenfalls unzuverlässig. Aerodactyl ist eine nette Unterstützung für Pokémon wie Landorus-EX, die für sehr wenig Energie viel Schaden austeilen wollen. Da man allerdings sein halbes Deck drumherum planen muss, ist es sicherlich das aufwändigste Hilfsmittel. Die folgende Aerodactyl-Liste beinhaltet einige der gerade vorgestellten Hilfsmittel:

Pokémon (12):
4 Aerodactyl DEX
3 Landorus-EX
2 Tornadus-EX
2 Mewtwo-EX
1 Skarmory-EX

Trainer (38):
3 Prof. Juniper
3 Caitlin
3 Skyla
1 Iris
1 Computer Search
4 Bicycle
4 Old Amber Aerodactyl
4 Hypnotoxic Laser
2 Virbank City Gym
3 Switch
3 Pokémon Catcher
3 Muscle Band
1 Ultra Ball
1 Max Potion
1 Professor's Letter
1 Super Rod

Energie (10):
6 Fighting Energy
4 Double Colorless Energy

Altaria DRX

Speziell für Drachen-Pokémon liefert Altaria DRX die zusätzliche Angriffskraft. Das Stage-1-Pokémon verstärkt die Angriffe aller Drachen-Pokémon im Spiel um 20 Schadenspunkte. Genau wie Deoxys-EX und Aerodactyl DEX lässt sich der Effekt aufstocken, wenn mehrere Altaria im Spiel sind. Drei Altaria ins Spiel zu bekommen ist speziell im Garchomp DRX / Altaria DRX Deck dank Gabite DRX keine allzu schwierige Sache. Das sind dann bereits 60 zusätzliche Schadenspunkte - Garchomp fügt also mit einer Energie satte 120 Schadenspunkte zu. Für Freunde seltener Karten gibt es sowohl Garchomp als auch Altaria mittlerweile als Shiny-Version. Doch auch andere Drachen-Pokémon können natürlich von Altaria profitieren: Haxorus PLB, Palkia-EX, Rayquaza DRX und viele weitere lassen sich wunderbar mit Altaria kombinieren. Eine große Schwäche hat Altaria allerdings: seine Vorentwicklung Swablu hat nur sehr wenig KP.

Cofagrigus PLF

Dem Gegner Preise zu schenken, ergibt normalerweise keinen Sinn. Es sei denn, man kann dadurch selbst schneller Preise ziehen. Cofagrigus besiegt sich mit seiner Ability selbst und stellt drei Schadensmarken zur Verfügung, die frei auf den gegnerischen Pokémon verteilt werden dürfen. Ob die drei Schadensmarken einen Preis wert sind, entscheidet sich im Anschluss: Wenn man beispielsweise mit Lugia-EX daraufhin drei Preise ziehen kann, weil man ein Pokémon-EX des Gegners OHKOt, dann hat es sich durchaus gelohnt. Auch als sogenannter "7. Preis" kann Cofagrigus dienen - wie oft fehlen nur wenige Schadenspunkte zum Sieg? Ein Stage 1 dafür aufzubauen war bislang allerdings meist zu aufwändig.

Frozen City

Blastoise und Emboar fürchten diese Stadion-Karte. Frozen City gegen Tropical Beach ist einer der häufigen Stadium Wars im aktuellen Formaten. Für jede Energiekarte, die man von der Hand an ein Non-Plama-Pokémon anlegt. bekommt jenes Pokémon zwei Schadensmarken. In den sogenannten "Rain Dance"-Decks addiert sich der Schaden schnell auf beachtliche Summen: 60-100 Schadenspunkte muss man nicht selten hinnehmen, wenn man sein Keldeo-EX oder Rayquaza-EX aufbauen möchte. Auch Darkrai-EX und andere Non-Plasma-Pokémon mögen die Eisstadt nicht sonderlich. Frozen City ist nicht unbedingt exklusiv für Plasma-Decks - solange man selbst ausreichend vom gegnerischen Schaden profitieren kann, ist die Karte beispielsweise auch in Hydreigon-Decks denkbar. Man kann dort die Energien an bestimmte Pokémon (ggf. sogar Plasma) anlegen und dann erst zum Attacker schieben. Ein entscheidender Unterschied im Vergleich zu anderen Hilfsmitteln: Frozen City lässt sich nur passiv spielen, d.h. ohne gegnerische Aktion hat sie keinen Effekt. Gegen Plasma-Decks ist die Karte leider nutzlos. Wenn sie sofort durch ein anderes Stadion ersetzt wird, dann hat sie ebenfalls keine Wirkung erzielt.

"One-Hit-Monster" und ewige Rivalen

Black-Kyurem-EX, Rayquaza-EX und Genesect-EX

Im aktuellen Format gibt es drei Pokémon, die beinahe mühelos jedes beliebige Pokémon OHKOen können. Sie schaffen nicht nur die 180 Schadenspunkte, sondern sogar 200 oder noch mehr mit einem Angriff und ohne Hilfsmittel. Das allein macht sie noch nicht spielbar, wenn wir beispielsweise an Glurak ex FRBG oder an Rayquaza C LV.X SV denken. Der Nutzen rechtfertigt nicht jeden beliebig großen Aufwand. Wie stark sind also Black Kyurem-EX PLS, Rayquaza-EX und Genesect-EX?

Black Kyurem-EX benötigt vier Energien, um mit "Black Ballista" 200 Schadenspunkte zuzufügen. Zwei davon müssen Wasser sein, eine Elektro, eine beliebig. Blastoise BCR bringt die Wasser-Energien mit seiner Ability ins Spiel, sodass man nur noch eine Elektro-Energie manuell anlegen muss. Das ist einfach zu bewerkstelligen, benötigt jedoch einiges an Setup: Blastoise ist ein Stage 2 und muss erst aufgebaut werden. Solange Blastoise nicht aufgebaut ist, lässt sich mit Black Kyurem-EX nicht viel anfangen, da es zu lange dauert, es manuell aufzubauen. Ein weiteres Problem: Der Angriff ist viel zu kostspielig, um damit Non-EX-Pokémon zu besiegen und nur einen Preis zu erhalten. Auch Safeguard-Pokémon halten Black Kyurem-EX gut in Schach. Es braucht also weitere Attacker an seiner Seite, zum Beispiel Keldeo-EX und das "Baby Black Kyurem" aus Boundaries Crossed.

Rayquaza-EX ähnelt Black Kyurem-EX in einigen, aber nicht allen Punkten. Es ist ebenfalls ein Drache, braucht aber Feuer-Energien statt Wasser-Energien. Dafür hat es Emboar, das "Blastoise für Feuer-Energien". Mit insgesamt vier Energien macht man mit "Dragon Burst" 180 Schaden und muss drei Energien weglegen, wie bei Black Kyurem-EX. Es müssen allerdings drei gleiche Energien sein, also entweder alle Feuer- oder alle Elektro-Energien. Man kann auch mit weniger Energien angreifen, was der große Unterschied zu Black Kyurem-EX ist. Somit ist man stärker gegen Non-EX-Pokémon. Man kann auch mehr als 180 Schaden machen, wenn man mehr Energien anlegt, zum Beispiel gegen Mega-Pokémon. Gegen Safeguard-Pokémon braucht man aber weiterhin einen anderen Angreifer.

Genesect-EX ist ein bisschen anders gestrickt als seine Drache-Kollegen. Ihm genügt ein Energietyp zum Angriff, nämlich Pflanze. Für diesen gibt es Virizion-EX als guten Energie-Beschleuniger. Um 200 Schadenspunkte zufügen zu können, benötigt man das speziell für Genesect-EX erschienene ACE SPEC-Tool "G Booster". Dieses Tool gibt Genesect-EX eine Attacke, die ohne Wenn und Aber 200 Schadenspunkte zufügt. Abgesehen von Schwäche und Resistenz werden keinerlei Effekte auf dem gegnerischen Pokémon berücksichtigt, die den Angriff beeinflussen könnten. Dazu gehören auch Abilities wie Safeguard - diese werden einfach durchbrochen. Für den "G Booster"-Angriff benötigt man drei Energien, von denen zwei Pflanze sein müssen. Zwei dieser Energien muss man für den Angriff ablegen.

Von diesen drei One-Hit-Monstern ist Genesect-EX momentan am Stärksten einzuschätzen. Der Aufwand für "G Booster" ist akzeptabel, der Schaden unabhängig vom gegnerischen Pokémon und das Gesamtpaket auf Genesect-EX besser, wenn wir seine Ability "Red Signal" und den alternativen Angriff "Megalo Cannon" mit einrechnen. Stoppen lässt sich Genesect-EX am ehesten mit Spiritomb, welches mit seiner Ability das Ausspielen von G Booster verhindert. Um Spiritomb soll es später noch einmal gehen.

Kurz vor dem Erscheinen von XY fand die inoffizielle Europameisterschaft, der European Challenge Cup in Arnhem, noch im alten Format NXD-LTR statt. Marc L erkannte die Stärke von Genesect-EX und gewann das Turnier mit folgendem Deck:

Pokémon (7):
3 Genesect-EX PLB
2 Virizion-EX PLB
1 Shaymin-EX LTR
1 Mr. Mime PLF

Trainer (39):
4 Prof. Juniper
4 N
4 Skyla
2 Ghetsis
3 Shadow Triad
3 Bicycle
1 G Booster
3 Ultra Ball
2 Enhanced Hammer
3 Energy Switch
1 Energy Search
2 Colress Machine
1 Super Rod
1 Tool Scrapper
1 Town Map
2 Escape Rope
2 Skyarrow Bridge

Energie (14):
10 Grass Energy
4 Plasma Energy

Mewtwo-EX vs. Yveltal-EX

Seitdem mit dem Set "Next Destinies" die ersten Pokémon-EX der neuen Generation erschienen sind, gehört eines von ihnen immer zu den gefährlichsten und angriffstärksten Pokémon. Mewtwo-EX und der "X Ball"-Angriff haben das Spiel damals gehörig durcheinander gewirbelt. Es war selten einfacher, derart viele Schadenspunkte zuzufügen wie mit Mewtwo-EX. Alle Energien an Mewtwo-EX und dem Verteidigenden Pokémon zählen als 20 Schadenspunkte für diesen Angriff, der selbst nur mindestens eine Doppel-Farblos-Energie benötigt. 100 Schadenspunkte waren keine Hürde und auch 180 Schadenspunkte ließen sich erreichen, ohne dass der Gegner großartig mithelfen musste. CMT - Celebi Prime, Mewtwo-EX und Tornadus-EX - war ein häufig gespieltes Deck bei Nationals und Worlds. Die sogenannten "Mewtwo-Wars" wurden zu einem sehr wichtigen strategischen Element: Mewtwo-EX hatte als Psycho-Pokémon seinen eigenen Typ zur Schwäche und ließ sich daher besonders einfach mit sich selbst kontern.

Mit dem Erscheinen von Deoxys-EX verlor Mewtwo-EX ein wenig von seiner Macht, doch unter den neuen XY-Pokémon möchte eines in seine Fußstapfen treten: das Finsternis-Pokémon Yveltal-EX. Dessen "Evil Ball"-Angriff ähnelt "X Ball" sehr - anstelle von 20x lautet die Formel allerdings 20+20 für jede Energie an den Aktiven Pokémon. Als Partner des wohlmöglich niemals untergehenden Darkrai-EX wurde es von Beginn an hoch gehandelt und konnte die Erwartungen erfüllen.

Die Ähnlichkeit der beiden Pokémon-EX provoziert die Frage, welches von ihnen denn eigentlich "besser" oder "stärker" ist. Mewtwo-EX ist universeller einsetzbar, da es nur zwei farblose Energien für seinen Angriff benötigt. Yveltal-EX benötigt auch zwei Energien, von denen jedoch eine Energie vom Typ Finsternis sein muss. Es fügt von sich aus bereits 20 Schadenspunkte mehr zu und profitiert sehr von Dark Patch, einem der wichtigsten Bestandteile von Finsternis-Decks. Während Mewtwo-EX vor allem von sich selbst und von Deoxys-EX gecountert wird, lässt sich Yveltal-EX schwerer bekämpfen: Raichu XY, Thundurus-EX und andere Elektro-Pokémon bieten sich an, sind jedoch eher umständlich aufzubauen oder passen nicht in jedes Deck. Nicht zu unterschätzen ist zudem Yveltals zweiter Angriff "Y Cyclone", der mehr als nur eine Alternative zu "Evil Ball" darstellt. Mewtwos zweiter Angriff ist hingegen nahezu unbrauchbar. Yveltal-EX ist daher sicherlich das stärkere Pokémon. Wer einen universellen Angreifer sucht, wird weiterhin besser auf Mewtwo-EX zurückgreifen.

Decks aus dem OHKO-Baukasten

Neben den bereits vorgestellten Decks gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, ein Deck aufzubauen, welches möglichst einfach OHKOs erzielen kann. Manche Kombination ist offensichtlich, andere hingegen wirken auf den ersten Blick seltsam. Aber es kann nicht schaden, möglichst viele Varianten auszuprobieren!

Kyurem PLF + Deoxys-EX + Frozen City + Silver Bangle / Muscle Band

Plasma-Pokémon sind ohnehin schon angriffsstark, aber mit zusätzlichen Hilfsmitteln kann man noch einiges erreichen. Kyurem PLF kann 120 Schadenspunkte zufügen. Drei Deoxys-EX und ein Silver Bangle erhöhen den Schaden auf 180 gegen Pokémon-EX.

Pokémon (10):
2 Thundurus-EX
4 Deoxys-EX
4 Kyurem PLF

Trainer (36):
4 Prof. Juniper
4 N
3 Skyla
3 Colress
1 Dowsing Machine
3 Pokémon Catcher
3 Switch
3 Colress Machine
2 Muscle Band
2 Silver Bangle
3 Team Plasma Ball
1 Professor's Letter
1 Tool Scrapper
3 Frozen City

Energie (14):
4 Water Energy
2 Lightning Energy
4 Prism Energy
4 Plasma Energy

Lugia-EX + Deoxys-EX + Muscle Band (+ Cofagrigus / Frozen City)

Um mit Lugia-EX auch Pokémon-EX besiegen zu können und somit drei Preise gleichzeitig zu ziehen, benötigt man ebenfalls Unterstützung von Deoxys-EX. Für das Pokémon-EX Lugia-EX ist Muscle Band hilfreich. Cofagrigus kann der 7. Preis für den Gegner sein und hilft im geeigneten Moment dabei, einen KO zu erzielen.

Pokémon (12):
3 Lugia-EX
4 Deoxys-EX
2 Thundurus-EX
1 Snorlax PLS
1 Cofagrigus PLF
1 Yamask PLF

Trainer (34):
4 Prof. Juniper
4 N
3 Skyla
3 Colress
1 Scramble Switch
4 Colress Machine
4 Muscle Band
3 Ultra Ball
1 Team Plasma Ball
1 Switch
1 Escape Rope
1 Professor's Letter
1 Tool Scrapper
3 Frozen City

Energie (14):
4 Double Colorless Energy
4 Lightning Energy
4 Plasma Energy
2 Prism Energy

Yveltal-EX + Bouffalant DRX + Hypnotoxic Laser & Virbank City Gym + Muscle Band / Silver Bangle

Auch Darkness-Decks haben nun Zugang zu Pokémon, die mit Leichtigkeit OHKOs hinbekommen. In diesem Deck helfen Hypnotoxic Laser und Silver Bangle an Bouffalant, gegnerische Pokémon-EX zu besiegen. Garbodor hält die Strategie gegen Virizion-EX am Leben.

Pokémon (12):
3 Yveltal-EX
3 Bouffalant DRX
1 Yveltal XY
2 Trubbish LTR
2 Garbodor LTR
1 Sableye DEX

Trainer (36):
4 Prof. Juniper
4 N
4 Skyla
2 Colress
1 Computer Search
4 Dark Patch
2 Muscle Band
2 Silver Bangle
2 Float Stone
4 Hypnotoxic Laser
2 Virbank City Gym
4 Ultra Ball
1 Escape Rope

Energie (12):
8 Darkness Energy
4 Double Colorless Energy

Empoleon DEX + Leafeon PLF + Muscle Band / Silver Bangle (+ Iris)

Nur noch selten auf Turnieren anzutreffen, aber deshalb nicht schlechter geworden: Empoleon DEX ist ein angriffstarkes Non-EX-Pokémon. Um den zugefügten Schaden optimal zu nutzen, baut man sich ein Dusknoir BCR auf. Leafeon PLF hilft gegen Keldeo-EX und Landorus-EX kümmert sich um Thundurus-EX. Da der Gegner gegen die Non-EX-Pokémon nur langsam Preise zieht, lässt sich Iris sehr flexibel einsetzen.

Pokémon (17):
4 Empoleon DEX
2 Prinplup LTR
4 Piplup DEX
1 Leafeon PLF
2 Eevee PLF
1 Dusknoir BCR
1 Duskull BCR
2 Landorus-EX

Trainer (33):
4 Prof. Juniper
4 N
4 Skyla
1 Iris
1 Tropical Beach
1 Dowsing Machine
2 Silver Bangle
2 Muscle Band
4 Rare Candy
3 Level Ball
3 Ultra Ball
2 Super Rod
2 Switch

Energie (10):
6 Water Energy
4 Blend Energy WLFM

Emboar LTR + Reshiram LTR + Muscle Band / Silver Bangle (+ Hypnotoxic Laser & Virbank City Gym)

Emboar LTR und Rayquaza-EX ist ohnehin schon eine schlagkräftige Kombination - doch man kann den Fokus auch mehr auf Reshiram LTR legen. Dann benötigt man für die OHKOs aber noch ein paar zusätzliche Karten. Der Laser hilft auch Rayquaza-EX beim KO von 130-KP-Pokémon wie Kyurem PLF.

Pokémon (11):
3 Tepig LTR
3 Emboar LTR
3 Reshiram LTR
2 Rayquaza-EX

Trainer (41):
4 Prof. Juniper
4 N
4 Skyla
3 Tropical Beach
1 Dowsing Machine
4 Hypnotoxic Laser
1 Virbank City Gym
3 Muscle Band
4 Rare Candy
1 Level Ball
4 Ultra Ball
2 Professor's Letter
3 Energy Retrieval
1 Super Energy Retrieval
1 Super Rod
1 Switch

Energie (8):
7 Fire Energy
1 Lightning Energy

Garchomp DRX + Altaria DRX + Landorus-EX + Muscle Band / Silver Bangle (+ Hypnotoxic Laser & Virbank City Gym)

Garchomp / Altaria war zu Beginn der Saison 2012 / 2013 eines der meistgespielten Decks. Mit Muscle Band und Silver Bangle erhält das Deck noch mehr Angriffskraft.

Pokémon (16):
4 Gible DRX
3 Gabite DRX
3 Garchomp DRX
2 Swablu DRX
2 Altaria DRX
2 Landorus-EX

Trainer (32):
4 Prof. Juniper
4 N
4 Skyla
2 Colress
1 Dowsing Machine
2 Silver Bangle
2 Muscle Band
4 Rare Candy
4 Level Ball
1 Ultra Ball
2 Super Rod
2 Switch

Energie (10):
6 Fighting Energy
4 Blend Energy WLFM

Auf zur Deutschen Meisterschaft 2014!

Ich hoffe, dass dieser Artikel zu weiteren Deck-Ideen im Hinblick auf die Deutsche Meisterschaft in Bochum inspirieren kann. Die Card Leaders werden natürlich wieder mit dabei sein und wollen zumindest in zwei Altersklassen um die vordersten Plätze mitspielen. Am Freitag in der Liga packen wir jedoch ältere Karten aus - mit Decks aus alten Formaten wollen wir im freien Liga-Spiel in Erinnerungen an vergangene Zeiten schwelgen. Alle Infos und unsere Coverage rund um die Deutsche Meisterschaft 2014 findet ihr wie immer auf unserer Facebook-Seite Card Leaders' Pichu!

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