Battle Road Leipzig - 10. Oktober 2009
Bereits zum dritten Mal in dieser Saison fand in Leipzig ein Battle Road Turnier statt. Ich habe nach meinem 3. Platz in Berlin jeweils noch einmal Platz 6 und Platz 3 auf den beiden Turnieren in Leipzig belegt und wollte nun auch mal mindestens unter die Top 2 kommen.
Im Herbst 2008 wurde ich in Leipzig einmal Erster und einmal Zweiter - diese Titel wollte ich verteidigen. Mit sieben weiteren Berlinern fuhr ich um 6 Uhr vom Hauptbahnhof aus los... Moment, sieben? Nein, es waren bloß sechs, weil Richard verpennt hatte. Zu seinem Glück war Dennis aus Hannover bereits am Tag zuvor in Berlin und wollte mit dem Auto nach Leipzig weiterfahren, sodass er Richard mitnehmen konnte. In der Bahn schimpfte Karl währenddessen ironisch über Richards Glück... immerhin sind wir dann doch noch komplett.
Um 9 Uhr kamen wir am Hauptbahnhof in Leipzig an, von wo es dann mit der Straßenbahn weiterging. Zur Location sind es nur wenige Stationen, sodass wir weit vor dem Turnierbeginn um 10 Uhr bereits beim Laden eintrafen. Auch Richard und Dennis waren bereits dort.
Nun aber zum Turnier: In meiner Altersgruppe 15 und älter (Masters) spielten 21 Leute, insgesamt waren es zusammen mit den beiden jüngeren Altersgruppen 31 Spieler. Ich habe mich am Mittwoch für ein Garados-Deck entschieden, welches auf der letzten WM in die Top 8 gekommen war. Karl hatte zuvor das Deck getestet und es lief gut, sodass ich größtenteils seinen Build übernahm.
Das Deck
Das Besondere am Deck ist, dass der Mainhitter Garados ohne Energiekarten bis zu 90 Schaden machen kann. Einzige Bedingung dafür ist, dass sich seine Vorentwicklung, Karpador, dreimal im Ablagestapel befindet.
Um das zu erreichen spielt das Deck mehrere spezielle Pokémon und Unterstützer: Zobiris soll zu Beginn des Spiels mit seinem "Impersonate"-Angriff Roxanas Nachforschungen ablegen und damit zwei Karpador aus dem Deck suchen. In den nächsten zwei Zügen sollen diese mithilfe von Beates Ziehung und Regice abgelegt werden. Währenddessen sollte man bereits ein Garados auf der Bank aufbauen, um so bald wie möglich angreifen zu können.
Wenn Garados einmal besiegt wird, muss man Pokémon Rettungsaktion benutzen, um eines der nun 4 Karpador aus dem Ablagestapel zurückzubekommen (schließlich darf das Deck nicht mehr als 4 Karpador enthalten). Mithilfe der Stadion-Karte Raum-Zeit-Anomalie bekommt man sofort ein neues Garados und kann weiter angreifen.
Die Idee der 4 Poké-Puster habe ich mir von Karl abgeschaut. Zwei dieser Karten zusammen gespielt können ein beliebiges Pokémon des Gegners in die aktive Position ziehen, um dieses dann mit Garados zu besiegen. Einzeln gespielt ist die Karte nur manchmal nützlich, um dem Gegner eine zusätzliche Schadensmarke auf einem beliebigen Pokémon zu geben.
Schadensmarken verteilt auch Iksbat G gemeinsam mit Poké-Dreher. Da man die Poké-Power von Iksbat G immer nur einsetzen kann, wenn man es gerade von der Hand auf die Bank gelegt hat, muss man es mit Poké-Dreher wieder auf die Hand zurücknehmen. Gemeinsam mit diesen Schadensmarken kann das Deck pro Zug also 90-130 Schaden machen - genug für die meisten gegnerischen Pokémon.
Runde 1 gegen Richard S. (Libelldra/Nidoqueen/Machomei) - 1:0
Schon in der ersten Runde gabs für mich das erste Berliner Duell gegen Richard. In letzter Zeit hat er häufig Gengar gespielt, doch heute wollte er anscheinend etwas Neues ausprobieren. Ich durfte eine Karte extra ziehen, da er kein Basis-Pokémon auf der Starthand hatte. Seine zweite Starthand beinhaltete schließlich ein Knacklion, welches gegen mein Zobiris begann. Richard hatte bereits Angst, dass ich sein Knacklion und somit sein einziges Pokémon im ersten Zug mit "Overconfident" besiege, allerdings musste ich zugeben, dass ich gar keine Finsternis-Energie spiele.
Ich konzentrierte mich also auf den Aufbau von Garados und hatte bereits sehr früh ein Garados auf der Bank und zwei Karpador im Ablagestapel. Er konnte sich nicht so wirklich gut aufbauen, da er schlechte Karten nachzog. Nachdem er Lepumentas aufbauen konnte zog er schließlich das erste Libelldra, jedoch zog ich ihm mit Poké-Puster + das Lepumentas nach vorne und besiegte es mit 90 Schaden von Garados, da sich mittlerweile schon drei Karpador im Ablagestapel befanden. Daraufhin kam er kaum noch mit seinem Aufbau hinterher. Ich gewann schließlich mit 5:0 Preisen im Timeout.
Ich fand es allerdings schade, dass wir gleich in der ersten Runde gegeneinander antreten mussten, da somit einer von uns gleich die erste Niederlage kassiert.
Runde 2 gegen Manuela K. (Chelterrrar/Gewaldro/Folipurba) - 2:0
In Runde 2 wurde ich dann gegen ein Pflanzen-Deck gepaart, in welchem viele Pokémon Resistenz gegen Wasser-Pokémon und somit gegen mein Garados haben. Am Anfang hatte ich demnach kleine Probleme, da ich vorübergehend nur zwei Karpador in den Ablagestapel bekam, was nicht einmal reichte, um ein kleines Geckarbor zu besiegen. Sie ließ mir allerdings viel Zeit, da sie vermutlich nicht bemerkte, dass ich mit ihren etwas größeren Pflanzen-Pokémon Probleme bekommen könnte. Ich profitierte außerdem davon, dass sie auf ihr Chelterrar setzte - das einzige Pflanzen-Pokémon in ihrem Deck, welches keine Wasser-Resistenz besitzt. Sie konnte damit ein Pokémon von mir besiegen, nachdem ich bereits vorher vier Pokémon auf ihrer Seite ausgeknockt hatte. Gegen Ende des Spiels baute sie schließlich ein Folipurba auf, welches mir durchaus Probleme bereitet hätte, wenn es schon früher gekommen wäre. Ich kann Folipurba nämlich nur 70 Schaden geben, von denen es selbst im nächsten Zug 40 heilt. Bis zum Ablauf der 30 Minuten konnte sie daraus keinen Nutzen mehr ziehen.
Runde 3 gegen Dennis S. (Garados/Luxtra GL) - 2:1
Die Decklisten von Dennis und mir unterschieden sich nur in wenigen Punkten - somit war es für mich das erste "Mirror-Match" an diesem Tag. Das Deck von Dennis war im Gegensatz zu meinem auf diese Spiele ausgelegt: Luxtra GL nutzt die Elektro-Schwäche von Garados und Ditto aus Erwachte Legenden kann 120 Schaden machen, indem es meine Attacke benutzt, während bei ihm vier Karpador im Ablagestapel sind. Mein Toxiquak G war aufgrund der Kampf-Resistenz von Garados wenig hilfreich. Es entwickelte sich nach einem guten Start auf beiden Seiten ein Abtausch von Preisen, denn Dennis letztendlich gewinnen konnte.
Runde 4 gegen Marcel F. (Garados) - 3:1
Nun stand ich also nur noch 2:1 und hatte sogleich das zweite "Mirror-Match" vor mir. Das Deck von meinem Berliner Kollegen Marcel schätzte ich etwas schwächer ein als meines, da ihm ein paar wichtige Karten fehlten. Wie im Spiel davor kam es zu einem Preisabtausch, den ich am Ende aber relativ klar gewann, da Marcel in einigen Zügen zuvor nicht mit Garados angreifen konnte. Ich musste besonders auf seine Iksbat G aufpassen, da er sogar drei Stück davon spielt anstatt zwei.
Runde 5 gegen Paul K. (Luxtra GL/Panferno 4) - 4:1
Ich musste bereits mehrmals in einer der letzten Runden eines Turniers gegen Paul antreten. Letztes Jahr konnte ich im Finale der Battle Road in Leipzig nicht gegen ihn gewinnen und auf den State Championships 2009 ebenfalls in Leipzig verschenkte ich einen möglichen Sieg durch einen dummen Spielfehler. Für heute war ich trotzdem optimistisch, da ich meinem Deck sehr gute Chancen gegen Panferno und Luxtra ausrechnete.
Das Spiel dauerte dann gar nicht so lange... ich zog wirklich perfekt, er hingegen konnte sich nicht schnell genug aufbauen. In zwei Zügen hintereinander spielte ich zwei Poké-Puster gleichzeitig und zerlegte damit ein Luxtra und ein Lepumentas. Wenig später gab er auf.
Als 4. zog ich mit einem Score von 4:1 in die Top 4 ein, womit ich mein Minimalziel wenigstens schon erreicht hatte. Das nächste Spiel war wiederum ein Match unter Berlinern. Die Chance dazu war groß, denn mit Benjamin, Thomas und mir waren eben drei Berliner im Halbfinale. In den Endrunden werden nun drei Spiele in 60 Minuten statt einem Spiel in 30 Minuten gespielt.
Top 4 gegen Benjamin C. (Glurak G/Elevoltek/Rayquaza) - 5:1
Das Deck von Benjamin baut eigentlich auf Glurak G auf. Da dieses jedoch Doppel-Schwäche gegen mein Garados hat, setzte Benjamin von vornherein nur auf Elevoltek und Rayquaza.
Im ersten Spiel starteten wir beide mit Zobiris - der Münzwurf entschied, dass Benjamin anfangen sollte. Ich konnte so spielen wie zuvor und hatte kaum Probleme damit, mein Garados aufzubauen. Da Elevoltek LV X davon profitiert, wenn ich eine Stadionkarte spiele, versuchte ich, ohne meine Raum-Zeit-Anomalie durchs Match zu kommen. Das gelang gut, allerdings musste ich trotzdem auf Elevoltek aufpassen. Nachdem ich ein Elevoltek besiegt hatte wollte er schnell ein zweites aufbauen, indem er mit dem Unterstützer Lucians Auftrag die nötigen Elektro-Energien von Rayquaza daran schiebt. Allerdings bemerkte er zu seinem Nachteil, dass er im selben Zug schon einen Unterstützer gespielt hatte und somit keinen weiteren einsetzen durfte. Da er daraufhin nichts mehr machen konnte, gab er schnell auf, um mehr Zeit für das zweite Spiel zu haben.
An das zweite Spiel kann ich mich nicht mehr so gut erinnern. Ich weiß nur, dass es relativ lange gedauert hat, da Karl bereits anfing zu nörgeln, er wolle nach Hause und so weiter - hehe, da ist er selbst einmal nicht in den Tops und hat gleich keine Lust mehr. Ich konnte jedenfalls auch das zweite Spiel gewinnen und musste nun wieder gegen Dennis spielen, der im zweiten Halbfinale Thomas geschlagen hat.
Finale gegen Dennis S. (Garados / Luxtra GL) - 5:2
Zum ersten Spiel im Finale gibt es leider nicht viel zu sagen. Ich hatte gehofft, dass ich mit etwas Glück gegen sein zugegebenermaßen besser gebautes Deck ankommen könnte, aber soviel Glück hatte ich dann doch nicht. Oft klappte auch Super Anziehungskraft und sogar einzelne Poké-Puster, doch das reichte dennoch nicht, um insbesondere Luxtra und Ditto in den Griff zu bekommen. Nach ungefähr 25 Minuten stand es 1:0 für ihn.
Das zweite Spiel begann mit Karpador bei mir gegen sein Zobiris. Er hatte seine Finsternis-Energie nicht auf der Hand, weshalb er mich nicht sofort besiegen konnte. Im darauffolgenen Zug versuchte ich dann selbst, mit Zobiris sein einziges Pokémon kampfunfähig zu machen. Ich spielte Iksbat, warf sogar noch Kopf bei einem einzelnen Poké-Puster und hatte zwei Poké-Dreher. Ich zog allerdings kein Garados nach, weshalb ich nicht ordentlich angreifen konnte. Demnach hatte ich im ersten Zug einige wichtige Karten verschwendet und im weiteren Verlauf kaum noch eine Chance, das Spiel zu drehen.
Trotz der Niederlage im letzten Spiel war ich mit dem Deck und dem Turnier zufrieden. Mit Benjamin, Thomas und mir waren drei Berliner in den Tops - Sandy, Stefan und Marcel hatten am Ende einen ausgeglichenen Score. Nur Richard scheiterte mit seinem Experiment, etwas Neues auszuprobieren, und fuhr mit nur einem Sieg und vier Niederlagen nach Hause.
Plus:
- + gute Platzierung
- + gutes Deck gewählt
- + die Spiele waren nicht langweilig und die Decks abwechslungsreich, auch wenn Garados dominierte
- + es waren auch mehr Spieler aus Sachsen gekommen, die in den beiden Wochen zuvor nicht da waren
- + außerdem waren wir insgesamt 8 Berliner und somit fast soviele wie zur Deutschen Meisterschaft
- + Deutschland hat 1:0 gegen Russland gewonnen :)
- + auf der Rückfahrt haben wir Bomberman auf DS gespielt, Stefan und ich wurden zusammen Dritter
Minus:
- - Toxiquak G hätte ich austauschen können, da mir das kaum etwas gebracht hat
- - in den Preisboostern war nichts, was man gebrauchen könnte